Vorteil Mensch


    Die Stimme der KMU und der Wirtschaft


    (Bild: zVg) Henrique Schneider

    Der Mensch ist nicht vollkommen. Aber er ist das Beste, was wir haben, um Herausforderungen zu meistern. Wer gegen den Menschen kämpft, führt auch sich ins Verderben.

    Dem Menschen verdanken wir das Alphabet und die Elektrizität. Er erfand den Computer und den Kochherd. Er produziert Bücher, Spielfilme, kreiert Pizzas und Aperos. Dem menschlichen Einfallsreichtum verdanken wir das Abwenden vieler Katastrophen.
    Dünger und Technologie produzieren Essen und löschen Hunger. Wasserregulierungen und Deiche schützen Häuser und Land. Antibiotika und Nukleartechnologie retten Leben.

    Das sind nur einige Beispiele, aber sie zeigen eindrücklich etwas ganz Einfaches: Ohne den Menschen kann der Mensch gar nicht überleben. Unser Leben als ein Einzelner oder als Spezies verdanken wir uns selbst.

    Die meisten Leserinnen und Leser werden sich nun sagen: Das weiss ja jedes Kind. Ich hoffe, dass Sie Recht haben. Doch die politische Realität zeigt zunehmend in die andere Richtung. Der Mensch scheint immer mehr als Problem wahrgenommen zu werden. Er ist etwas, was man von Grund auf erneuern muss.
    Man nehme die Klimakleber als Beispiel. Diese Leute üben sich nicht nur in purer Aggression und Hass gegenüber ihren Mitmenschen. Sie hassen sich sogar selbst. Einige von ihnen geben gerne und offen zu, sich sterilisiert zu haben, um keine neuen Menschen zu zeugen.

    Doch man muss sich nicht in die Abgründe des gewaltbereiten Extremismus begeben, um die Darstellung des Menschen als Problem zu begegnen. Die Europäische Union möchte ihre Bürgerinnen und Bürger animieren «das Gemeinwohl über den eigenen Interessen» zu stellen.
    Selbst im Schweizer Parlament wird von linken und grünen Kreisen propagiert, man solle die Gesellschaft erneuern. Das heisst im Klartext, die Linksgrünen halten an ihrem «neuen Menschen» fest. Sie vergessen dabei gerne, wie viele Millionen von Leben dieser sozialistische Albtraum in der Sowjetunion, China oder Jugoslawien gekostet hat. Oder sie verdrängen es.

    Was Klimakleber, die politische Kaste und andere nicht wahrhaben wollen: Unser Vorteil als Mensch ist der Mensch selbst. Kreativität, Einfallsreichtum und die Fähigkeit, Probleme zu lösen sind untrennbar mit dem Menschen verbunden. Damit der Mensch das alles entwickeln kann, braucht er Freiheit.

    Und jetzt kommt etwas ganz Wichtiges: Gerade die menschliche Imperfektion ist für den Entwicklung der Menschheit zentral. Denn wir lernen nur, wenn wir Fehler machen. Es brauchte viele Versuche, bis der Buchdruck gelang. Hunderte von Jahren zogen ins Land, bis clevere Erfinder die Elektrizität einführten. Und selbst die Pizza war nicht plötzlich da.

    Für all diese Erfindungen brauchte es nicht nur viel Zeit, sondern auch ganz viele Fehler: Nicht nur technische Fehler, sondern auch solche, die wir als «menschliche» Fehler bezeichnen würden: Gier, Ungeduld, Euphorie, Neid, Überschätzung, Geringachtung… die volle Palette. Der Punkt ist: In dieser Gemengelage konnten sich Ideen durchsetzen. Sie konnten miteinander verbunden werden. Sie wurden gegeneinander ausgespielt. Bis sie sich etablierten.

    Je mehr Freiheit der Mensch hat, desto besser können sich seine Ideen entfalten. Die letzten 60 Jahre waren – mit Ausnahme der letzten drei – von der Verbreitung der Freiheit geprägt. Die Resultate sind eindrücklich: Weltweit sind Hunger und Armut markant zurückgegangen. So verbesserten sich auch Bildung und Gesundheit. Im Jahr 2020 ging es der Menschheit viel besser als je zuvor.
    Seither wird die Freiheit wieder eingeschränkt und seither geben die globalen Zahlen entsprechend nach. Die Versuche, den Menschen zu kontrollieren und ihn zu reformieren scheitern nicht nur – sie schaden.

    Der Mensch ist, gerade wegen seinen Imperfektionen, das Beste, was die Menschheit hat. Wer ihn als problematisch ansieht ist unmenschlich. Und hat die eigene Zukunft aufgegeben.


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    Zur Person:
    Henrique Schneider ist Verleger der «Umwelt Zeitung». Der ausgebildete Ökonom befasst sich mit Umwelt und Energie aber auch mit Wirtschafts- und internationaler Politik.

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